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🥨 KRISENSTAAT BRD Millionen in Not

Begonnen von Sebastian, 07. November 2022, 07:57:01

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Sebastian

🥨 KRISENSTAAT BRD
Millionen in Not

»Tafeln«: Massenandrang bei Ausgabestellen. Kinder besonders betroffen. Verbände fordern Sozialgipfel von Kanzler Scholz


Immer mehr soziale Notlagen, immer dichteres Gedränge (Nürnberg, 8.9.2022)

Es reicht einfach nicht. Nicht einmal für den Grundbedarf an Lebensmitteln. Rund zwei Millionen Personen in Deutschland gehen aktuell zu einer der etwa 960 Ausgabestellen der Tafeln, twitterte der Dachverband der Lebensmittelretter am Sonnabend auf seinem Account. Seit Anfang des Jahres ein Anstieg von 50 Prozent.

Und: Auf Essensspenden sind längst nicht nur mehr ALG-II-Bezieher, Rentner und Geflüchtete angewiesen, wurde der Tafel-Vorsitzende Jochen Brühl am Sonnabend via Deutsche Presseagentur zitiert. Immer häufiger stünden Geringverdiener in der Warteschlange, die Ende des Monats keine Geldreserven mehr hätten, blank seien.

Das weiß auch Michaela Engelmeier. »Abermillionen hierzulande sind gerade in Not«, empörte sich die Vorstandsvorsitzende vom Sozialverband Deutschland (SoVD) am Sonntag gegenüber jW. Viele von ihnen wüssten nicht, »was morgen auf dem Teller liegen soll«. Eine Folge der Massenverarmung: Ein Drittel der Tafeln ist überlastet, musste bereits einen Aufnahmestopp verhängen. Bedürftige an der Pforte abweisen müssen, sei für die Zehntausenden Helferinnen und Helfer der Tafeln psychisch enorm belastend, so Brühl.

Was macht der Staat? Vielerorts einen Rückzieher. Statt dessen müsste er seiner Verantwortung stärker gerecht werden »und sich nicht länger auf ehrenamtlichem Engagement ausruhen«, kritisierte Engelmeier. Schlimmer noch: Sozialämter und Jobcenter schickten Menschen immer wieder ohne Absprache zu den Tafeln, obwohl sie ein freiwilliges, spendenbasiertes Angebot und keine staatliche Einrichtung seien. Brühl ist ob dieses Behördenversagens leicht konsterniert: »Wir können nicht auffangen, was der Staat nicht schafft.«

Dauerkunden bei den Tafeln sind ferner »sehr viele Kinder«, sagte Uwe Kamp, Pressesprecher vom Deutschen Kinderhilfswerk, am Sonntag zu jW. Jedes fünfte hierzulande lebe in Armut. In der Corona- und Energiekrise habe sich die Situation beim Familiennachwuchs weiter extrem verschärft. »Mit unfassbarer Wucht.« Um die Krisenfolgen abzumildern, müsse eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung her, forderte Kamp. Die vorgesehenen Sätze beim künftigen Bürgergeld seien viel zu niedrig »und werden uns bei der Bekämpfung der Kinderarmut keinen Schritt weiterbringen«. Das sieht die Tafel genauso – und verlangt, die 502 Euro für Alleinstehende auf 678 Euro anzuheben. Nur so sei einigermaßen ein »armutsfestes Leben« denkbar.

Ein weiteres Problem: Die Spendenbereitschaft von Supermärkten, Bäckereien und Lebensmittelherstellern sinkt nach Angaben der Tafeln spürbar. Im Kontrast dazu: Jährlich werden in Deutschland dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) zufolge elf Millionen Tonnen – oft halt- und verzehrbarer – Lebensmittel sprichwörtlich in die Tonne gekloppt, weggeschmissen, berichtete der Evangelische Pressedienst am Sonnabend. Aber: Containern, also das Einsammeln von Essbarem aus dem Müll von Einkaufsläden ist weiterhin strafbar.

Was bleibt als Fazit? Der Krisentrend dürfte anhalten, die Armut weiter zunehmen. Ein Beleg: 2020 besuchten etwa 1,1 Millionen Personen die Tafeln, hieß es jüngst in einer Studie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin. Nun sind es beinahe doppelt so viele. Ein Bündnis von Sozialverbänden hatte »schon vor längerer Zeit Bundeskanzler Scholz aufgefordert, einen Sozialgipfel einzuberufen«, erinnerte Engelmeier vom SoVD. Resonanz? Null.

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 Sebastian Weber



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