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Zusammenfassung

Autor Julian
 - 11. Dezember 2024, 11:09:07
🟣 Heiliges Römisches Reich (HRR) > Staufer > Konrad III.


Konrad III.; Miniatur aus der Kölner Königschronik, 13. Jahrhundert

Konrad III. (* 1093 oder 1094; † 15. Februar 1152 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war 1116/20 Herzog in Franken, 1127–1135 Gegenkönig von Lothar III. und 1138–1152 König im römisch-deutschen Reich.

Im 12. Jahrhundert trat die Idee stärker hervor, dass die Fürsten für das Reich mitverantwortlich seien. Dadurch intensivierte sich ihre Mitsprache am Reichsregiment und bei den Königswahlen. Anders als in den Monarchien Frankreich, England und Sizilien verloren im römisch-deutschen Reich erbrechtliche Vorstellungen an Bedeutung. Nach dem Tod Heinrichs V., des letzten salischen Herrschers, im Mai 1125 scheiterten die Ambitionen der beiden staufischen Brüder Friedrich und Konrad auf dessen Nachfolge. Friedrichs Königswahl misslang, weil er aus seiner Abstammung von den Saliern einen Erbanspruch ableitete und damit das Wahlrecht der Fürsten missachtete. Statt seiner wurde der sächsische Herzog Lothar gewählt. Konrad ließ sich 1127 zum Gegenkönig erheben, blieb aber ebenfalls erfolglos. Die Wahl Lothars und sein Streit mit den staufischen Brüdern um das salische Erbe lösten einen Krieg im Reich aus. Nach dem Tod Lothars konnte sich Konrad in der Königswahl von 1138 gegen den machtbewussten Bayern- und Sachsenherzog Heinrich den Stolzen durchsetzen. Konrads Neuordnung der Herzogtümer Sachsen und Bayern, die die erbrechtlichen Ansprüche der Welfen ignorierte, scheiterte. Während seiner gesamten Herrschaftszeit setzten in Bayern und Sachsen die Welfen Heinrich der Stolze, Heinrich der Löwe und Welf VI. ihren Widerstand gegen Konrad fort.

Als König versuchte Konrad die Herrschaftsträger des Reichs durch Heiratspolitik an sich zu binden. Von 1147 bis 1149 unternahm er einen Kreuzzug, der ein vollständiger Misserfolg wurde. Als erster der römisch-deutschen Könige seit 962 errang Konrad nicht die Kaiserwürde. Seine Konflikte mit den Welfen Welf VI. und Heinrich dem Löwen galten lange Zeit als Ausdruck eines staufisch-welfischen Gegensatzes, der die Reichspolitik im 12. Jahrhundert dominiert habe. Erst in jüngster Zeit wurde diese Einschätzung stark relativiert.



Die Kaiserkrone wurde vielleicht in der Zeit Konrads III. gefertigt. Die Krone trägt auf dem Bügel die Aufschrift Chonradus dei gratia Romanorum imperator augustus (Konrad von Gottes Gnaden erhabener Kaiser der Römer). Sie befindet sich heute in Wien.
Ende Juni 1138 nahm Konrad in Regensburg die Huldigung der bayerischen Großen entgegen. Heinrich händigte Konrad die Reichsinsignien aus, ohne ihm jedoch zu huldigen. Der neue König wollte sich Handlungsspielräume verschaffen und zu diesem Zweck Heinrich den Stolzen zwingen, ,,auf einiges von dem, was er von Kaiser Lothar empfangen und noch in Besitz hatte", zu verzichten. Heinrich hingegen wollte dem König nur huldigen, wenn dieser ihm Lehen und Besitz bestätigte. Die Verhandlungen auf dem Hoftag in Augsburg scheiterten. Konrad floh heimlich in der Nacht, da er befürchtete, der Herzog könne ihn mit seinem Heer zur Anerkennung seiner Stellung zwingen. Im Juli 1138 wurde Heinrich auf einem Hoftag in Würzburg durch ein Urteil der versammelten Fürsten das sächsische Herzogtum aberkannt. Zu Weihnachten verlor er auf einem Hoftag in Goslar auch das bayerische Herzogtum. In Sachsen, wo Konrad wenig Rückhalt hatte, wurde das Herzogtum an den Askanier Albrecht den Bären vergeben, und im Frühjahr 1139 erhielt der Babenberger Leopold IV. das Herzogtum Bayern. Mit diesen Besetzungen in Bayern und Sachsen bekämpfte Konrad nicht nur seinen Rivalen Heinrich, sondern verschaffte sich auch treue Gefolgsleute. Leopold war Halbbruder Konrads, dessen Mutter Agnes in zweiter Ehe mit Leopolds gleichnamigem Vater verheiratet war. Er blieb jedoch aufgrund regionalen Widerstands weitgehend in Bayern gebunden und musste im August 1140 gegen Welf VI., der Bayern für sich beanspruchte, eine Niederlage bei Valley hinnehmen. Nach der Aberkennung der beiden Herzogtümer war ein militärischer Konflikt zwischen König Konrad und Heinrich dem Stolzen unvermeidbar. In Sachsen konnte sich Heinrich gegen Albrecht den Bären behaupten. Im August 1139 standen sich die Heere beim thüringischen Creuzburg an der Werra kampfbereit gegenüber, doch konnte durch Vermittlung des Erzbischofs Albero von Trier und des böhmischen Herzogs Soběslav eine Schlacht, deren Ausgang unkalkulierbar war, verhindert werden. Zwar kam es noch nicht zu einem endgültigen Friedensschluss, doch zu einem Ausgleich (compositio) zwischen den Konfliktparteien. Aufgrund der Komplexität der Streitfragen wurde bis zum Hoftag in Worms am 2. Februar 1140 Zeit für Verhandlungen eingeplant. Ein Kompromiss hätte erfordert, dass Heinrich Konrads Königtum anerkannte und daraufhin erneut belehnt wurde. Für die vom König neu eingesetzten Herzöge Albrecht den Bären in Sachsen und Leopold in Bayern hätte eine Lösung gefunden werden müssen, welche ihnen einen nicht hinnehmbaren Gesichtsverlust ersparte und damit ihre Ehre (honor) berücksichtigte. Heinrich der Stolze starb jedoch unerwartet am 20. Oktober 1139.

Nach seinem Tod erhob sein Sohn Heinrich der Löwe Anspruch auf das Herzogtum Sachsen und sein Bruder Welf VI. forderte das Herzogtum Bayern. Die Interessen des noch unmündigen Kindes Heinrich vertraten die Kaiserinwitwe Richenza und Gertrud, die Witwe Heinrichs des Stolzen. Im Dezember 1140 ging Konrad gegen Welf VI. vor und belagerte die Burg Weinsberg nahe Heilbronn. Nach der Kapitulation der Burg soll Konrad in Demonstration königlicher Milde, die im mittelalterlichen Königsideal eine wichtige Rolle spielte, den Frauen erlaubt haben, alles vor der Zerstörung zu retten, was sie tragen konnten. Sie entschieden sich, ihre Männer auf den Schultern davonzutragen. Im Oktober 1141 starb unerwartet Leopold von Bayern. Auch in Sachsen konnte sich Albrecht der Bär gegen Heinrich den Löwen nicht durchsetzen. Die Suche nach einem Kompromiss zwischen den Konfliktparteien zog sich bis 1141/42 hin. Ein Ausgleich konnte auf Vermittlung der Fürsten im Mai 1142 auf dem Hoftag in Frankfurt am Main gefunden werden. Albrecht der Bär verzichtete auf das Herzogtum Sachsen, das Heinrich dem Löwen zugesprochen wurde. Vereinbart wurde eine Ehe zwischen Gertrud und dem Babenberger Heinrich, der später den Beinamen Jasomirgott erhielt. Heinrich Jasomirgott übernahm das Herzogtum Bayern und wurde einer der wichtigsten Parteigänger Konrads. Damit sollte der Streit zwischen der Witwe Heinrichs des Stolzen und König Konrad beendet werden. Gertrud starb jedoch am 18. April 1143, und Welf VI. akzeptierte den Ausgleich nicht. Er beanspruchte das Herzogtum als Erbe seines Bruders für sich und eröffnete die Fehde gegen den König. Heinrich der Löwe erneuerte 1147 seine eigenen Ansprüche auf Bayern. Im Streit um das Herzogtum Bayern unterstützte Herzog Friedrich von Schwaben, der spätere Kaiser Friedrich Barbarossa, seinen Onkel Welf VI. und nicht seinen Onkel Konrad. Der Vorgang zeigt, dass die Theorie früherer Historiker von einem staufisch-welfischen Gegensatz der damaligen Realität nicht gerecht wird. Der Konflikt blieb unter Konrad ungelöst.
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