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Zusammenfassung

Autor Julian
 - 10. Dezember 2024, 07:50:32
🟣 Heiliges Römisches Reich (HRR) > Staufer


Friedrich Barbarossa und seine Söhne Heinrich VI., der bereits die Königskrone trägt (links), und Friedrich, Herzog von Schwaben; Miniatur aus der Welfenchronik (Weingartener Fassung, 1167 begonnen, das Bild wurde 1179 hinzugefügt)

Die Staufer (früher auch Hohenstaufen genannt) waren ein Adelsgeschlecht, das vom 11. bis zum 13. Jahrhundert mehrere schwäbische Herzöge, römisch-deutsche Könige und Kaiser hervorbrachte. Der nicht zeitgenössische Name Staufer leitet sich von der Burg Hohenstaufen auf dem am Nordrand der Schwäbischen Alb bei Göppingen gelegenen Berg Hohenstaufen ab. Die bedeutendsten Vertreter aus dem Adelsgeschlecht waren Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. und Friedrich II.

Die Staufer sollen von den Grafen des Riesgaus abstammen, die Sigihard und Friedrich hießen. Sie wurden im Jahr 987 in einer Urkunde des späteren Kaisers Otto III. erwähnt. Vermutlich waren sie mit den bayerischen Sieghardingern verwandt.

Aus einer genealogischen Aufstellung des 12. Jahrhunderts, die Friedrich Barbarossa anfertigen ließ, ist der Name des ersten namentlich bekannten Staufers bekannt. Er trug den Namen Friedrich, den Leitnamen des Adelsgeschlechts. Von ihm ist lediglich bekannt, dass seine Schwester mit einem Berthold, Gaugraf im Breisgau, verheiratet war. Sein gleichnamiger Sohn wird in Urkunden für die Mitte des 11. Jahrhunderts als Pfalzgraf in Schwaben (1053–1069) genannt. Von dessen Sohn Friedrich von Büren ist als Herrschaftssitz bereits eine ,,Burg Büren" bekannt, die vermutlich auf dem ,,Bürren" nordöstlich des Ortes Wäschenbeuren im heutigen Landkreis Göppingen lag.

Bekannte Heiratsverbindungen aus dieser Generation lassen darauf schließen, dass die Staufer bereits in der Mitte des 11. Jahrhunderts zu den einflussreichsten Adelsfamilien des südwestdeutschen Raumes zählten. Allerdings scheint der Landbesitz zu diesem Zeitpunkt eher gering gewesen zu sein; er beschränkte sich vermutlich auf Gebiete um Büren und Lorch sowie bei Hagenau und in und um Schlettstadt mit der staufischen Reichsburg Hohkönigsburg im Elsass.

Das erste exakt nachweisbare Datum der Familiengeschichte und zugleich eine wichtige Station für den Bedeutungszuwachs der Staufer zu einer der wichtigsten Adelsfamilien des Reiches ist das Jahr 1079, als der Salier Heinrich IV., römisch-deutscher König und späterer Kaiser, den Staufer Friedrich I. mit dem Herzogtum Schwaben belehnte und ihm seine Tochter Agnes von Waiblingen zur Ehefrau gab.

Friedrich I. errichtete die Burg Hohenstaufen und stiftete um 1102 das Kloster Lorch als Hauskloster der Familie. Er und seine Söhne Friedrich II. und Konrad III. mehrten das Eigengut der Familie. Zugleich wurden die Staufer wichtige Verbündete des salischen Kaiserhauses im Südwesten des Reiches. Der Name Staufer wurde von den Herrschern dieser Dynastie aber kaum herausgestellt; entscheidender war die mütterliche Verwandtschaft mit den Salierkaisern.

Nach dem Tod Kaiser Heinrichs V. im Jahr 1125, der das Ende des salischen Königshauses bedeutete, erhoben seine Neffen, die Söhne seiner Schwester Agnes, Friedrich und Konrad Anspruch auf die Königswürde. Friedrich stellte sich zur Wahl, unterlag jedoch Lothar III., unter dessen militärischer Führung Kaiser Heinrich V. vernichtend geschlagen worden war. Kurz darauf kam es zwischen dem neuen König und den Staufern zu Kämpfen um ehemaliges salisches Hausgut, das die Familie für sich beanspruchte. 1127 ließ sich Konrad, der seit 1116 auch den Titel eines ,,Herzogs von Franken" führte, von schwäbischen und fränkischen Adligen zum Gegenkönig ausrufen; 1135 musste er sich jedoch Lothar unterwerfen.

Nach dem Tode Friedrichs II. im Jahre 1250 brach die staufische Herrschaft zusammen, zuerst nördlich der Alpen, wenig später auch in Italien. 1251 zog Konrad IV. nach Italien, wo er 1254 starb.

In Sizilien konnte sein Halbbruder Manfred das staufische Königtum noch gegen die französischen Truppen Karls von Anjou sichern, bis er 1266 in der Schlacht bei Benevent fiel. Konradin, Sohn Konrads IV. und der letzte Staufer in direkter Linie, erlitt in der Schlacht bei Tagliacozzo am 23. August 1268 eine vernichtende Niederlage gegen Karls Ritter und wurde wenig später gefangen genommen. Er wurde am 29. Oktober 1268 im Alter von 16 Jahren auf Befehl Karls von Anjou auf der Piazza del Mercato in Neapel öffentlich hingerichtet.

1272 starb in Gefangenschaft in Bologna auch sein Onkel Enzio, ein Bastard-Halbbruder Konrads IV., und 1307 starb im Exil in Valencia Manfreds Schwester Konstanze von Staufen, die frühere Kaiserin von Byzanz. In den Kerkern Karls von Anjou schmachteten aber seit ihrer frühesten Kindheit noch die vier Kinder Manfreds. Zwei kamen nach langen Jahren frei, zwei starben in Gefangenschaft – zuletzt 1318 Heinrich von Staufen im Alter von 54 Jahren.

Nördlich der Alpen begann mit der Absetzung Friedrichs II. das Interregnum. Für das universale Kaisertum bedeutete die nachfolgende Entwicklung eine extreme Schwächung, wenngleich es im Spätmittelalter zu zaghaften Restaurationsversuchen kam (siehe vor allem Heinrich VII.) und die Kaiser an dem grundsätzlichen Konzept der Universalherrschaft noch bis zum Ende des Mittelalters zumindest formal festhielten. Nach dem Interregnum etablierten sich die Habsburger mit Rudolf von Habsburg als neue Königsdynastie, wobei vom frühen 14. Jahrhundert bis ins frühe 15. Jahrhundert die Luxemburger – teils sehr erfolgreich – in Konkurrenz zu den Habsburgern traten.
[...]

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