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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

🟣 Heiliges Römisches Reich (HRR) > Staufer > Friedrich I.

Begonnen von Julian, 12. Dezember 2024, 12:49:57

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Topic keywords [SEO] BerchtesgadenStiftBaiernHerzogtumKaiserHeiliges Römisches ReichStauferFriedrich I.Rotbart

Julian

🟣 Heiliges Römisches Reich (HRR) > Staufer > Friedrich I.


Barbarossa mit Krone und Reichsapfel. Die Kreuze auf Mantel und Schild zeigen ihn als Kreuzfahrer. Der Propst Heinrich von Schäftlarn überreicht ihm ein Buch, das die Geschichte des Ersten Kreuzzugs behandelt. Die Versumschriften feiern Barbarossa als ,,unbesiegbaren Bannerträger und Freund des himmlischen Königs" und drücken die Hoffnung aus, dass er das Heidenvolk Saladins aus dem Land des Herrn vertreiben wird.[93] Miniatur in der Historia Hierosolymitana Roberts von Saint-Remi, 1188/89, Vatikanische Apostolische Bibliothek, Vat. Lat. 2001, fol. 1r

Friedrich I., genannt Barbarossa (italienisch für ,,Rotbart") (* um 1122; † 10. Juni 1190 im Fluss Saleph nahe Seleucia, Kleinarmenien), aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war von 1147 bis 1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, von 1152 bis 1190 römisch-deutscher König und von 1155 bis 1190 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.

Barbarossas Wahl war die Folge eines Interessenausgleichs mehrerer Fürsten. Die wohl bedeutendste Rolle spielte dabei sein Vetter Heinrich der Löwe, der als Folge der Absprachen eine königgleiche Stellung in Norddeutschland aufbauen konnte. Seine langjährige Förderung durch den König missachtete jedoch das Gleichgewicht hocharistokratischer Familienverbände und ließ Heinrich schließlich zum Störfaktor für die übrigen Reichsfürsten werden.

Barbarossas Herrschaft war zudem vom Doppelkonflikt mit dem lombardischen Städtebund und dem Papsttum geprägt. In einer Gesellschaft, in der Ehre (honor) den sozialen Rang bestimmte, führten Ehrverletzungen und der daraus resultierende Zwang zur Rache zu jahrzehntelangen Konflikten. In den Auseinandersetzungen zwischen den oberitalienischen Städten versuchte Barbarossa eine Vermittlerrolle einzunehmen. Er scheiterte jedoch, zog sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu und konnte die traditionellen Herrscheraufgaben der Friedens- und Rechtswahrung nicht ausüben. Die Weigerung einiger Städte, sich dem kaiserlichen Gericht zu stellen, musste angesichts des Konzepts der ,,Ehre des Reiches" (honor imperii) aber auch zur Bestätigung des kaiserlichen Herrschaftsanspruchs gesühnt werden. Nachdem Tortona und Mailand zerstört worden waren, beabsichtigte Barbarossa die Königsherrschaft im Regnum Italicum grundsätzlich neu zu ordnen. Alte Hoheitsrechte des Reiches wurden wieder beansprucht oder neu definiert und schriftlich fixiert. Alle Gerichtshoheit und Amtsgewalt sollte vom Reich ausgehen. Die Einsetzung kaiserlicher Verwalter und die umfassende finanzielle Nutzung der dem Kaiser zugesprochenen Regalien trafen jedoch auf den Widerstand der Städte. Sie hatten Regalien und Jurisdiktionsrechte längst schon gewohnheitsrechtlich wahrgenommen.

Anders als noch in salischer Zeit führten der Konflikt mit dem Papst und die Exkommunikation des Kaisers nicht zur Entstehung einer größeren Oppositionsbewegung im nördlichen Reichsteil. Erst nach der Niederlage des kaiserlichen Heeres in der Schlacht von Legnano 1176 wurde das jahrzehntelange Schisma im Frieden von Venedig und der Konflikt mit den Kommunen im Konstanzer Frieden 1183 beendet. Heinrich der Löwe hatte sich geweigert, dem Kaiser 1176 im Kampf gegen die lombardischen Städte beizustehen; auf Bestreben der Fürsten wurde er gestürzt und musste ins Exil gehen.

Schon vor seiner Königsherrschaft hatte Barbarossa von 1147 bis 1149 am Kreuzzug seines königlichen Onkels Konrad III. teilgenommen. In seinen letzten Jahren bereitete er nach der Niederlage des Königs von Jerusalem, Guido von Lusignan, gegen Saladin 1187 einen weiteren Kreuzzug vor. Am 11. Mai 1189 brach der Kaiser auf, doch er ertrank dreizehn Monate später kurz vor seinem Ziel.

Der Beiname ,,Barbarossa" (,,Rotbart") wurde erst im 13. Jahrhundert fester Namensbestandteil. Im Rahmen der deutschen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Friedrich Barbarossa zum nationalen Mythos. Mit der Sage vom Kaiser, der im Kyffhäuser schläft und auf bessere Zeiten wartet, wurde die Hoffnung auf die nationale Einheit verbunden.

Der Streit um das bayerische Herzogtum zwischen Heinrich dem Löwen und Heinrich Jasomirgott war eine Hinterlassenschaft von Barbarossas Vorgänger Konrad III., der dem Vater Heinrichs des Löwen das bayerische Herzogtum abgesprochen und später dem Babenberger zugesprochen hatte. Mit beiden Streitparteien war Barbarossa eng verwandt. Über seine Großmutter, die Salierin Agnes, war er Neffe der babenbergischen Brüder und über seine Mutter, der Welfin Judith, ein Vetter von Heinrich dem Löwen. Die Verhandlungen zwischen Barbarossa und Heinrich Jasomirgott zogen sich bis 1156 hin. Nach beiden Seiten musste Barbarossa Rücksicht auf Rang, Status und Ehre nehmen. Dabei wechselte Barbarossa in seinen Maßnahmen zur Lösung des Problems zwischen einem öffentlichen Verfahren vor dem Königsgericht mit dem Urteil durch die Fürsten (iudicium) und einer gütlichen Einigung zwischen den Beteiligten (consilium) im kleinen Kreis. Der Babenberger wurde mehrmals von Barbarossa zu Verhandlungen vorgeladen: im Oktober 1152 nach Würzburg, im Juni 1153 nach Worms, im Dezember 1153 nach Speyer. Angesichts des bevorstehenden Italienzuges zur Kaiserkrönung änderte Barbarossa jedoch sein Verhalten. Im Juni 1154 wurde Heinrich Jasomirgott das Herzogtum Bayern durch ein iudicium der Fürsten entzogen und Heinrich dem Löwen zugesprochen. Eine Investitur in das bayerische Herzogtum unterblieb jedoch. Die königliche Kanzlei führte ihn weiterhin nur als ,,Herzog von Sachsen" (dux Saxonie). Durch dieses Vorgehen wollte sich Barbarossa den Verhandlungsweg mit Heinrich II. Jasomirgott bewahren und gewalttätige Handlungen während seiner Abwesenheit in Italien verhindern. Im Privilegium minus von 1156 wurde die Markgrafschaft Österreich in ein Herzogtum (ducatus Austrie) umgewandelt und an Heinrich Jasomirgott vergeben, damit ,,die Ehre und der Ruhm unseres überaus geliebten Onkels (honor et gloria dilectissimi patrui nostri) in keiner Weise gemindert erscheinen." Durch diesen Kompromiss gelang es Barbarossa, Rang und Ansehen (honor) der beiden rivalisierenden Großen in der Öffentlichkeit zu wahren.



Urkunde Friedrichs für das Stift Berchtesgaden, ausgestellt am 13. Juni 1156. München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kaiserselekt 490.
Seit dem 12. Jahrhundert entwickelte sich der Hof zu einer zentralen Institution königlicher und fürstlicher Macht. Die wichtigsten Aufgaben waren die Vergegenwärtigung der Herrschaft durch Feste, Kunst und Literatur. Der Begriff ,,Hof" kann als ,,Präsenz beim Herrscher" aufgefasst werden. Zu den wichtigsten Funktionen des Hofes zählte die Reglementierung des Zugangs zum Herrscher. Die Großen konkurrierten miteinander um Ansehen und Rang beim Herrscher. Vom Herrscher gehört und in ihrer Ansicht beachtet wurden jedoch nur bestimmte Große. Die Präsenz am Königshof gab den Fürsten die Möglichkeit, den eigenen Rang öffentlich zu demonstrieren.

Der wichtigste Bestandteil des Hofes war die Kanzlei, die für die Ausstellung der Urkunden zuständig war. Aus Friedrichs Herrschaftszeit sind rund 1200 Urkunden erhalten. In der staufischen Kanzlei Barbarossas wurden verstärkt ritterliche Tugenden wie Tapferkeit im Kampf (virtus und fortitudo), Treue im Dienst und das Streben nach irdischem Ruhm (gloria) und weltlicher Ehre (honor) propagiert. Diese Veränderungen in der Herrscherdarstellung vollzogen sich wohl als Reaktion auf die Krise des Königtums im 11. Jahrhundert und vor der Entstehung der ritterlich-höfischen Kultur im 12. Jahrhundert. 1157 findet sich in der Kanzlei erstmals die Bezeichnung ,,heiliges Kaiserreich". Es wurde jedoch kein offizieller Sprachgebrauch zu Barbarossas Zeiten. Der Begriff sacrum imperium kam lediglich in weniger als 32 von über 1200 ausgestellten Urkunden vor.

Der Hof Barbarossa zog Experten des gelehrten Rechts, Belagerungstechniker oder Vertreter der neu entstehenden höfischen Dichtung an. Durch die Nähe zur Macht und den Dienst für den Herrscher erhofften sie sich einen Gewinn an Reputation. Die Anziehungskraft des Hofes ließ jedoch in der Spätzeit Barbarossas stark nach. Die Präsenz der weltlichen Reichsfürsten am Hof ging deutlich zurück. Der Hof wurde seit den 1180er Jahren vor allem ein staufischer ,,Familien- und Freundestreff". Eine überdurchschnittliche Präsenz am Königshof besaßen nur noch Erzbischof Konrad von Salzburg, Bischof Otto II. von Bamberg und Bischof Hermann II. von Münster. Sie stammten aus den staufernahen Familien der Wittelsbacher, Andechser und Katzenelnbogener. Anders als in der Frühzeit Barbarossas ging der Dienst der Fürsten für Kaiser und Reich zurück. Das Engagement der Fürsten in den italienischen Konflikten ließ durch die Überbeanspruchung menschlicher und materieller Ressourcen zunehmend nach. Zwei Strategien werden sichtbar: Einige Fürsten versuchten in der Nähe des Königs durch geleistete Dienste ihre Vorteile zu suchen und mussten dafür hohe Kosten auf sich nehmen, während sich andere Fürsten königsfern auf den Ausbau ihrer Territorien konzentrierten. Korrespondierend dazu stieg mit der Wende der kaiserlichen Italienpolitik seit 1177 der Anteil der Ministerialen im Umfeld des Kaisers. Die Ministerialen übernahmen Aufgaben in Diplomatie, Kriegsführung und Reichsgutverwaltung.
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Julian Duschl


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