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🕊 Hand in Hand für den Frieden & Ger... von Hamzah

🔷 Freistaat Bayern: Schwaben (Schwobm)

Begonnen von Michi, 06. August 2024, 09:58:43

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Michi

🔷 Freistaat Bayern:  Schwaben (Schwobm)


Schwaben (Schwobm)

Schwaben, inoffiziell auch verdeutlichend Bayerisch-Schwaben genannt, ist ein Gebiet im südwestlichen Teil des Freistaates Bayern, das – wie in Bayern üblich – sowohl als staatlicher Regierungsbezirk als auch als kommunaler Bezirk verwaltet wird. Verwaltungssitz des Regierungsbezirks sowie des Bezirks ist Augsburg. Die längste Grenze des Bezirks verläuft im Westen mit Württemberg.

Der seit 1803 zu Bayern gehörende Bezirk Schwaben umfasst etwas mehr als ein Drittel desjenigen Raumes, der heute als Schwaben wahrgenommen wird. Dieses Gesamt-Schwaben ist territorial nicht mehr fassbar, sondern hat seinen Ursprung in den früheren politischen Gebilden, nämlich dem frühneuzeitlichen Schwäbischen Kreis und dem mittelalterlichen Herzogtum Schwaben. Schwaben in Bayern wird leicht mit diesem gesamtschwäbischen Raum verwechselt. Analog dazu wird auch das, was heute als die andere Hälfte Schwabens wahrgenommen wird, nämlich Württemberg, oft fälschlicherweise mit dem Raum Schwaben insgesamt gleichgesetzt. Abseits des amtlichen Sprachgebrauchs wird deshalb verdeutlichend auch von Bayerisch-Schwaben gesprochen.

Der Regierungsbezirk Schwaben in Bayern ist derzeit das einzige politische Territorium, das den Namen Schwaben verwendet. Die Region Oberschwaben zählt nicht als politisches Territorium, sie gehört ungefähr zu drei Vierteln zu Württemberg und zu einem Viertel zu Bayern. Die Unterbezirke Mittel- und Nordschwaben liegen komplett in Bayern. Obgleich es im bayerischen Schwaben seit der Gebietsreform der 1970er Jahre nun auch kleinere Gebiete östlich des Lechs gibt, die seitdem zwar zu Schwaben, aber eben doch zum bairischen Mundartgebiet gehören (siehe Abschnitt Sprachliche Abgrenzung), wirbt die Tourismusbranche mit dem Motto ,,Wo Bayern schwäbisch schwätzt". Andersherum gibt es seit dieser Gebietsreform auch Gebiete, die schwäbisch sind, aber nun zu Oberbayern gehören.

Im Jahre 1803 wurde die Baierische Provinz Schwaben unter einer Landesdirektion in Ulm aus schwäbischen Gebieten, die durch den Reichsdeputationshauptschluss an Bayern fielen, gebildet. Teile wurden allerdings erst zwei Jahre später mit dem Frieden von Pressburg bayerisch, als zeitweise ganz Vorarlberg an Bayern fiel. Andere Teile wie Höchstädt an der Donau gehörten bereits seit dem Mittelalter zu Bayern, als Ludwig der Strenge seinen Neffen Konradin von Schwaben beerbte, beziehungsweise später zu Pfalz-Neuburg. 1809 musste Bayern westliche Teile Schwabens, darunter Ravensburg und Ulm, an Württemberg abgeben, die damals festgelegte Grenze wurde seitdem nicht mehr verändert. 1814 fiel Vorarlberg bis auf die Westallgäuer Teile der Herrschaften Bregenz und Hohenegg, die bayerisch blieben, an das Kaisertum Österreich zurück. Ein Grenzvertrag vom 30. Januar 1844 klärte strittige Abschnitte der Grenze zwischen dem Königreich Bayern und dem zu Österreich gehörenden Gubernium Tirol und Vorarlberg. So gehört beispielsweise Spielmannsau erst seither zu bayerisch Schwaben.

Im neuen Königreich Bayern wurden die bayerischen Teile Schwabens 1808 in drei Kreise untergliedert (Oberdonaukreis, Lechkreis, Illerkreis), die 1817 zum Oberdonaukreis mit Verwaltungssitz Augsburg vereinigt wurden. Im Jahre 1837 wurde dieser in Anlehnung an das Herzogtum Schwaben, dessen ehemaligen Ostteil er bildet, in Kreis Schwaben und Neuburg umbenannt, wobei das Landgericht Neuburg an der Donau neu zum Kreis kam, die Landgerichte Aichach, Friedberg und Rain aber wieder zurück an Oberbayern fielen. Rain kam 1879 wieder an den Kreis. Im Jahre 1900 wurde im Zuge einer Neugliederung der Bezirke das Bezirksamt Schwabmünchen durch Aufteilung des Bezirksamts Augsburg errichtet. Im Jahre 1929 wurde das Bezirksamt Zusmarshausen aufgelöst. Die Gemeinden dieses Bezirksamtes wurden anschließend den Bezirksämtern Augsburg und Wertingen zugeordnet. In der Weimarer Republik war, beginnend mit der Revolution 1918, die Region Schauplatz intensiver Arbeitskämpfe und Streiks – eine Statistik des Historikers Claus-Peter Clasen zählt insgesamt 131 Streiks und Aussperrungen vor allem in der Textil- und Metallindustrie, aber auch im Baugewerbe. Die Lohnstreiks waren eine Fortsetzung der mit Weltkrieg und Revolution zunehmenden Aktivität der Arbeiterbewegung, die nach Verbesserung der Lebensbedingungen für die arbeitende Bevölkerung strebte. Diese Bewegung fand jedoch 1933 ihr Ende – Sozialdemokratie und Gewerkschaften wurden auch in Bayerisch-Schwaben verboten, Streiks waren illegal. 1938 wurde der Name Schwaben und Neuburg zu Schwaben gekürzt. Im Jahre 1939 wurden die Bezirksämter ,,reichseinheitlich" in Landkreise umbenannt. Im Jahr 1940 verlor die Stadt Donauwörth den Status einer kreisunmittelbaren Stadt. Im Jahre 1944 trat der Landkreis Friedberg vom Regierungsbezirk Oberbayern zum Regierungsbezirk Schwaben über. Der Landkreis Lindau wurde 1945 als Bayerischer Kreis Lindau Teil der französischen Besatzungszone aus dem Gebiet aus-, 1955 jedoch durch einen Volksentscheid wieder eingegliedert. Während der Zeit trug es das historische deutsche Kfz-Kennzeichen FBY für ,,Französisch-Bayern". Im Jahre 1972 fielen die Stadt und der Hauptteil des Landkreises Neuburg a.d. Donau sowie die Fuchstalgemeinden des bisherigen Landkreises Kaufbeuren an Oberbayern und der Hauptteil des bisherigen Landkreises Aichach an Schwaben.

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